Daniela Brodesser, Texterin / Redakteurin

Daniela Brodesser, Texterin / Redakteurin

6. November 2018 Aus Von admin
Linz ist meine Heimatstadt und hat zweifelsohne vieles zur Aufarbeitung ihrer Vergangenheit geleistet. Doch ein dauerhaftes, personalisiertes Gedenken an die Opfer des Holocaust wird durch die Stadtpolitik verwehrt. Als Mutter von vier Kindern kann ich definitiv sagen, dass auch die Jugend der 3. und 4. Generation noch „an diesem Thema“ interessiert ist. Wir sind es deswegen heute mehr denn je unseren nachfolgenden Generationen schuldig, an die Opfer des NS-Regimes zu erinnern und nicht einfach zu verdrängen, bis die zentrale Rolle dieser Stadt in Vergessenheit gerät.
Warum ich für ein personalisiertes Gedenken eintrete?
Die grauenvollen Fakten und Zahlen zum Holocaust kennt jeder, die Biographien der Opfer verwandeln jedoch theoretisches Wissen in unfassbare, unbegreifliche Schicksale! Leider wird es bald keine Zeitzeugen mehr geben, keine mahnenden Stimmen, und deshalb ist es umso wichtiger, den Opfern von damals und ihren Geschichten einen dauerhaften Platz in unserer Gesellschaft einzuräumen.