Wiltrud Hackl, Kulturarbeiterin

Wiltrud Hackl, Kulturarbeiterin

7. November 2018 Aus Von admin

Erinnerungskultur ist ein Raum, in dem wir uns als Teile einer unleugbaren Geschichte verorten – im Wissen darüber, dass es der Geschichte völlig egal ist, wie schmerzvoll oder schwer erträglich das Erinnerte ist. Es bleiben immer nur wir, wir SIND immer auch diese Geschichte, niemals mehr und niemals weniger. Und ich vermisse in der Diskussion rund um die Stolpersteine in Linz diesen klaren, einfachen Blick, der Erinnerungskultur nicht als politischen Zwang begreift sondern als demütige Selbstverständlichkeit – demütig nicht zuletzt den ermordeten Menschen und ihren Leben gegenüber. Gerade in einer Stadt wie Linz muss – aus einer demokratischen, antifaschistischen Grundhaltung heraus – Konsens dort herrschen, wo es darum geht, Leben und Menschen vor dem Verschwinden und Vergessen zu bewahren, Namen lesbar, berührbar und somit auch erinnerbar zu machen.